Auf dem 13. Europäischen Holzwerkstoff-Symposium in Hamburg haben Experten einen wichtigen Weckruf für die Branche ausgesprochen: Ab August 2026 werden die zulässigen Grenzwerte für Formaldehyd-Emissionen gegenüber heute halbiert.
Auf der Veranstaltung, an der mehr als 400 Experten aus der ganzen Welt teilnahmen, sprach Sandro Ciroi von der CATAS-Laboratorium und Bettina Meyer von Fraunhofer-Institut WKI legte einen ausführlichen Bericht über die neuen europäischen Vorschriften vor. Danach wird der maximal zulässige Grenzwert für Formaldehyd-Emissionen 0,05 ppm (parts per million) oder 0,062 Milligramm pro Kubikmeter betragen.
"Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Änderungen nicht nur Holzwerkstoffe betreffen, sondern sich auf alle Produkte auswirken werden, die diesen Stoff emittieren", erklären die Experten. Formaldehyd ist ein in der Umwelt natürlich vorkommender Stoff, dessen Emissionen in Fertigprodukten jedoch immer strenger kontrolliert werden. Im Jahr 2008 stufte die Weltgesundheitsorganisation Formaldehyd erneut als potenzielles Karzinogen der Kategorie 1 ein.
Ein wichtiger Punkt, der auf dem Symposium hervorgehoben wurde, ist, dass die Europäische Chemikalienagentur noch keine überarbeiteten Leitlinien für die Messung von Formaldehydemissionen veröffentlicht hat, obwohl diese für Oktober 2024 erwartet wurden. Dieses Dokument ist für Prüflaboratorien, die die Konformität von Produkten mit den neuen Vorschriften zertifizieren müssen, unerlässlich.
Um die Industrie bei diesem Übergang zu unterstützen, arbeitet eine Arbeitsgruppe führender europäischer Möbel- und Holzlabors an einem Positionspapier. In diesem Dokument werden die technischen Spezifikationen festgelegt, die für die Harmonisierung der Prüfverfahren in den verschiedenen Ländern erforderlich sind, um den Herstellern einen klaren Bezugsrahmen zu bieten.
Die Änderungen sind Teil der EU-Verordnung REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe), die die Verwendung von Chemikalien auf dem gesamten europäischen Kontinent regelt. Für Hersteller und Verarbeiter von Holzprodukten bedeutet dies, dass sie jetzt mit den Vorbereitungen zur Anpassung an die neuen Anforderungen beginnen müssen, da die Frist im August 2026 schnell näher rückt.
CATAS, das Laboratorium, das diesen wichtigen Bericht mit vorgelegt hat, ist ein international anerkanntes Kompetenzzentrum für den Holz- und Möbelsektor. CATAS mit Sitz in San Giovanni al Natisone (Udine) und Büros in Lissone (Monza Brianza) und Pesaro ist eine Aktiengesellschaft, zu deren Aktionären die Handelskammer Pordenone-Udine, FederlegnoArredo Eventi und andere wichtige Branchenorganisationen gehören.
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