Krise in der Vivonio-Gruppe: Zwei deutsche Traditionsmöbelhersteller suchen Investoren

Gruppe Vivonio steht zu Beginn des Jahres 2025 vor großen Herausforderungen. Zwei ihrer historischen Unternehmen in Deutschland - Staud und Leuwico - befindet sich im Insolvenzverfahren und sucht dringend nach Lösungen, um seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen.

Staud: 371 Jahre Tradition stehen auf dem Spiel

Der Bad Saulgauer Premium-Möbelhersteller Staud, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1653 zurückreichen, könnte im Februar in Konkurs gehen, wenn sich kein Investor findet. Das Unternehmen, das für seine Schiebetürenschränke und hochwertigen Schlafzimmermöbel bekannt ist, kann die Gehälter seiner 150 Mitarbeiter nicht mehr aus eigenen Mitteln bestreiten.

"Der Möbelmarkt in Deutschland ist stark rückläufig, wovon Hersteller wie Staud besonders betroffen sind, vor allem wegen des konzentrierten Käufermarktes und der Notwendigkeit, die Produktion und Logistik für hohe Stückzahlen zu optimieren", erklärt Dr. Dietmar Haffa, vorläufiger Insolvenzverwalter.

Leuwico: Büromöbelspezialist auf der Suche nach Stabilität

Parallel dazu führt Leuwico, Spezialist für Büromöbel und Kommandozentralen, den Betrieb in seinem Werk in Meeder (Oberfranken) fort, braucht aber dringend einen Investor, um das Geschäft zu stabilisieren. Die rund 100 Mitarbeiter des Unternehmens, das auf eine jahrhundertelange Tradition in der Herstellung hochwertiger Möbel zurückblickt, hoffen auf eine Lösung im ersten Quartal 2025.

Über die Vivonio-Gruppe

Vivonio wurde 2012 in Frankfurt gegründet und ist mit sechs Marken unter seinem Dach und einem Umsatzziel von 300 Millionen Euro bis 2027 einer der wichtigsten Akteure auf dem europäischen Möbelmarkt. Die Gruppe verfügt über eine lokale Produktion in Westeuropa, eine umfassende vertikale Integration und ein starkes Engagement für ESG- und Nachhaltigkeitsprinzipien.

Die derzeitige Situation der Tochtergesellschaften von Staud und Leuwico verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich die Möbelbranche in der derzeitigen Wirtschaftslage stellen muss, selbst für Unternehmen mit langer Tradition und einem guten Ruf auf dem Markt.