Zimmerei - Veranstaltungen - Deutschland

Von der Baustelle des Elternhauses zum eigenen Beruf: Die Geschichte der jungen Zimmerin Theresa Damm, der neuen DACH+HOLZ 2026-Botschafterin

Theresa Damm, frischgebackene Absolventin des Tischlerhandwerks, wurde zur Botschafterin der DACH+HOLZ International 2026 gewählt. Mit einer inspirierenden Geschichte über die Entdeckung der Leidenschaft für die Holzbearbeitung und einer klaren Vision für die Zukunft repräsentiert sie die nächste Generation des deutschen Handwerks.

Theresa Damm - Foto DACH+HOLZ

Theresa Damm entdeckte das Zimmererhandwerk im Alter von 15 Jahren beim Bau des Hauses ihrer Eltern. Schnell war für sie klar, dass dies ihr Weg ist.

Theresa, wie sind Sie auf die Idee gekommen, Schreinerin zu werden und was gefällt Ihnen daran?

Theresa: Meine Eltern haben ein Haus gebaut, das zu zwei Dritteln aus Holz besteht. Ich war damals 15 und konnte den Bau Schritt für Schritt beobachten. Es beeindruckte mich, wie etwas so Großes und Komplexes aus Holz entstehen konnte. Während eines Praktikums bei der Zimmerei, die unser Haus gebaut hat, konnte ich all diese Arbeiten selbst ausführen. Den Kran bedienen, Bretter schneiden, Latten verschrauben - diese Kombination aus körperlicher Arbeit und handwerklicher Präzision hat mich sofort begeistert.

Welche Aufgaben machen Ihnen am meisten Spaß?

Theresa: Den Kran zu bedienen, Holz zu verbinden und die Balken hochzuziehen - das sind meine Lieblingsmomente. Es ist ein großartiges Gefühl, zu sehen, wie etwas wächst und unter den eigenen Händen Gestalt annimmt.

Welchen Herausforderungen sind Sie als Frau in diesem Beruf begegnet?

Theresa: Natürlich gibt es körperlich anspruchsvolle Aufgaben, und manchmal brauche ich Hilfe. Aber das passiert auch vielen meiner männlichen Kollegen. Insgesamt habe ich fast ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Die Zusammenarbeit mit anderen Zünften ist meist unkompliziert, und mir wird oft von sich aus Hilfe angeboten. Glücklicherweise habe ich bisher keine unangemessenen Bemerkungen erlebt.

Gibt es ein Projekt aus Ihrer Ausbildungszeit, auf das Sie stolz sind?

Theresa: Ja, vor allem die Arbeit am Dach der Stadtkirche St. Georg in Freising. Im zweiten Lehrjahr hatte ich die Möglichkeit, einen Sparren zu realisieren - vom Aufmaß über den Einsatz großer Kreissägen bis hin zum fertigen Stück. Dieses Projekt hat mir gezeigt, was ich kann und war ein echter Meilenstein für mich.

Sie haben Ihre Ausbildung im Sommer 2024 abgeschlossen. Danach sind Sie für drei Monate nach Afrika gereist. Wo waren Sie und welche Erfahrungen haben Sie dort gemacht?

Theresa: Diese Pause war unglaublich aufregend! Die Tour führte mich von Südafrika über Simbabwe nach Ägypten und Jordanien. In Südafrika habe ich auf einer Farm gearbeitet und dabei nicht nur gelernt, wie die Menschen leben, sondern auch, wie sie arbeiten. Viele Menschen dort leben in Häusern, die sie selbst aus Ziegeln, trockenem Gras, Zweigen und Kabeln bauen. Sie haben oft keine richtigen Werkzeuge, und es hat mich beeindruckt, wie sie mit bloßen Händen und einfachen Mitteln so viel erreichen können.

Wie sehen Ihre Zukunftspläne jetzt aus?

Theresa: Ich wurde in einer großen Schreinerei in München ausgebildet. Jetzt möchte ich in einem kleineren Handwerksbetrieb weitere Erfahrungen als Facharbeiter sammeln. Ich bin gerade dabei, mich zu bewerben und Probearbeiten zu machen, um den richtigen Betrieb für mich zu finden. In spätestens vier Jahren möchte ich meinen Meistertitel im Schreinerhandwerk erlangen. Ich interessiere mich besonders für Planungsarbeiten - Gespräche mit Kunden, das Erstellen von Plänen und die enge Zusammenarbeit mit Architekten und Ingenieuren.

Sie sind zum Gesicht der DACH+HOLZ International 2026 gewählt worden. Was bedeutet diese Messe für Sie?

Theresa: Es ist eine große Ehre, diese Rolle zu übernehmen. Ich war noch nie auf der DACH+HOLZ und es gefällt mir sehr gut. Die Messe bietet eine fantastische Möglichkeit, die Branche zu entdecken und sich mit anderen auszutauschen. Besonders spannend finde ich die neuen Technologien und innovativen Arbeitsmethoden, die dort vorgestellt werden.

Wie beurteilen Sie die Bedeutung von Messen für die Förderung junger Menschen im Handwerk?

Theresa: Messen sind eine gute Möglichkeit, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern. Auf der Internationalen Handwerksmesse in München habe ich mit der Schreinerinnung zusammengearbeitet und gesehen, wie positiv junge Menschen auf Erfahrungen aus erster Hand im Handwerk reagieren. Die praktische Erfahrung - etwas selbst ausprobieren zu können - macht oft den entscheidenden Unterschied.

Welche Trends sehen Sie derzeit im Tischlerhandwerk?

Theresa: Technologien wie CNC-Fügemaschinen, Drohnen und Tablets sind immer mehr auf dem Vormarsch. Sie machen die Arbeit in vielen Bereichen präziser und effizienter. Ich bin neugierig, mehr über diese Entwicklungen zu erfahren und sie in der Praxis anzuwenden.

Haben Sie einen Rat für junge Menschen, die sich für diesen Beruf interessieren?

Theresa: Probieren Sie es einfach aus! Es ist wichtig, den Mut zu haben, einen Weg zu gehen, der wirklich zu einem passt, und nicht etwas zu wählen, weil es alle anderen tun. Das Handwerk hat unglaublich viel zu bieten - mehr als viele Menschen wissen.

Die DACH+HOLZ International findet vom 24. bis 27. Februar 2026 auf dem Kölner Messegelände statt. Mehr Informationen auf https://www.dach-holz.com/

Dan

Ich hatte die Möglichkeit, in verschiedenen Abteilungen zu arbeiten. So habe ich Erfahrungen in den Bereichen Finanzen, Buchhaltung, Logistik, Verkauf, Betrieb und Marketing gesammelt. Ich bin ein Teamplayer und ein Allrounder. Ich bin Unternehmer, ich habe den Verkauf eines Holzlack- und Farbengeschäfts an einen multinationalen Konzern koordiniert. Im Jahr 2016 entdeckte ich die digitale Welt, das Verlagswesen und das Online-Marketing. Seitdem habe ich meine gesammelten Erfahrungen und Fähigkeiten online gestellt.

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