Wenn man Ihnen von einem Haus in Suffolk, England, am Rande eines Bauernhofs auf dem Lande erzählt, stellen Sie sich wahrscheinlich ein altes Backsteingebäude vor, möglicherweise mit Reetdach, nüchtern und dunkel. Aber die Realität wird Sie vielleicht überraschen und Sie werden ein Haus im rein skandinavischen Stil entdecken - gerade, einfache Linien, helle, luftige Räume, verglaste Wände. Pavilion House, entworfen vom Architekturbüro Norm Architekten in Kopenhagen ist ebenso einfach wie spektakulär. Das Projekt, das bereits 2017 abgeschlossen wurde, sollte Gebäude und Nebengebäude auf dem Bauernhof renovieren, wurde aber eine Zeit lang aufgegeben. Der Hof wurde verkauft und die neuen Eigentümer beschlossen, das Projekt wieder aufzunehmen, da sie von der dadurch geschaffenen Verbindung zur Natur fasziniert waren.
Transparenz und Integration der Natur
Der Name des Hauses kommt von seiner Form. Es ist ein langer, gerader, parallelepipedischer Pavillon mit einem terrassenförmigen Dach. Die großen, durchgehenden Fenster machen es fast transparent. Wo es kein Glas gibt, Lärchenholz die Wand verkleidet. Die Fensterrahmen, innen aus Holz und außen aus Metall, sind anthrazitgrau, ebenso wie das Metalldach und die Basaltterrasse. Durch die große Glasfläche und das unpersönliche, unaufdringliche Grau hat man das Gefühl, dass es nichts anderes gibt als Holz und die umgebende Landschaft. Es gibt Bereiche, in denen der Blick durch das Haus wandert, um die Bäume auf der gegenüberliegenden Seite zu bewundern. Der Pavillon vermittelt das Gefühl einer totalen Harmonie mit der Natur, die er visuell in seinen Raum integriert.
Im Inneren finden wir die gleichen einfachen, diskreten Linien, minimale und minimalistische Möbel. Die Zimmer öffnen sich zur Terrasse, und die beiden hellen, weiten Entspannungsräume, die um die holzbefeuerten Kamine herum geschaffen wurden, haben jeweils einen ungehinderten Blick auf eine der umliegenden Landschaften. Die offene, einfache und minimalistische Küche ist ganz im skandinavischen Stil gehalten. Viel Weiß, Holz in seiner natürlichen Farbe, dezente Blau- und Grautöne.
Am Ende des Pavillons befindet sich ein Anbau, der zu einem abgeschiedenen Raum für Studien, Erholung oder Entspannung umgebaut wurde. Auch hier wird die Kadenz der großen Fenster beibehalten, wodurch ein Gefühl der Kontinuität und der Verbindung mit dem Haupthaus entsteht. Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet, sieht das Haus wie ein L-förmiger Pavillon aus, und auch hier ist die Außenverkleidung aus Lärchenholz gefertigt. Die Sauna, die an einem Ende des kleinen Studios gebaut wurde, bietet einen wunderbaren Blick auf die Landschaft.
Ein ruhiger, energieeffizienter und umweltfreundlicher Raum
Die neuen Eigentümer haben hier einen wunderbaren Ort zum Leben in der Natur gefunden, und die architektonische Struktur wurde so gestaltet, dass die Aussicht nicht behindert wird. Außerdem haben sie ein Ensemble aus energieeffiziente Gebäude und umweltfreundlich. Zusätzlich zu den beiden Hauptgebäuden gab es in der Nähe eine 5000 m² große Scheune. Da man sie nicht für landwirtschaftliche Zwecke nutzen wollte, dachte man daran, sie wieder zu verwenden. Ein Teil der Scheune wurde abgerissen, und der verbleibende Teil diente als Träger für die Photovoltaik-Paneele, die den für den Betrieb des gesamten Komplexes erforderlichen Strom erzeugen.
In der Scheune befindet sich auch eine Regenwassersammelanlage, mit der das umliegende Land bewässert wird. Die Scheune dient auch als Fitnessraum und Unterhaltungsraum, mit einer Tischtennisplatte und einem kleinen Basketballplatz im Inneren. Durch die Umgestaltung der Scheune hat sich auch die Aussicht aus dem kleinen Studio verbessert.
Das Pavilion House steht für Transparenz, Minimalismus und Natur. Es ist die Verkörperung einer diskreten architektonischen Vision, die bescheiden darauf abzielt, die Natur in ihre eigene Schöpfung zu integrieren. Ein Beispiel dafür, dass weniger mehr und besser bedeuten kann. Ein Beweis für die Eleganz der Einfachheit.
Quelle: archilovers
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