Vertreter der holzverarbeitenden Industrie aus der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) trafen sich Ende Januar 2025 im Holztechnikum Kuchl in Salzburg zum traditionellen Jahresauftakttreffen. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die neue Agenda der Europäischen Kommission und die Umsetzung der EU-Abholzungsverordnung (EUDR).
Die Verbandsspitzen begrüßen die jüngste Ankündigung der Europäischen Kommission zum Abbau von Bürokratie und Verwaltungsaufwand für Unternehmen. "Unsere Mitgliedsunternehmen, meist kleine und mittelständische Familienbetriebe, brauchen dringend Unterstützungsmaßnahmen und ein Signal der wirtschaftlichen Erneuerung", sagte Dr. Stephan Lang, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Holzindustrie (DeSH).
Ein großes Problem bleibt die Umsetzung der EUDR, deren Frist um 12 Monate auf Ende 2024 verschoben wurde. Die Verordnung verlangt von den Marktteilnehmern umfangreiche Informationen über ihre Lieferketten, was viele Unternehmen mit übermäßiger Bürokratie belasten könnte. Die Verbände betonen, dass das Ziel der EUDR, die Entwaldung zu bekämpfen und bedrohte Wälder auf anderen Kontinenten zu schützen, nicht durch die Belastung der heimischen Holzindustrie erreicht werden kann, zumal illegale Holzimporte bereits durch die EUTR (EU-Holzhandelsverordnung) geregelt sind.
Die drei Verbände fordern die Europäische Kommission auf, die Auswirkungen und die Wirksamkeit der EUDR neu zu bewerten und die Umsetzung für die Unternehmen deutlich zu vereinfachen. Der DeSH, der Verband der Österreichischen Holzwirtschaft und die Holzindustrie Schweiz arbeiten regelmäßig zusammen, um die Interessen der Branche auf europäischer Ebene zu vertreten.
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