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Holz, das singt - Interview mit Nicolae Bâzgan, Direktor der Musikinstrumentenfabrik HORA

 

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Reghin, im Kreis Mures, ist die Heimat der Musikinstrumente. Die älteste, größte und bekannteste Musikinstrumentenfabrik hier ist HORA. Die bei HORA hergestellten Musikinstrumente werden in über 100 Länder weltweit geliefert, und mehr als 80% der Produktion der Fabrik werden exportiert.

Um mehr über den Ort und die Menschen zu erfahren, die das Holz zum Klingen bringen, haben wir mit Nicolae Bâzgan, dem Leiter der Fabrik, gesprochen.

WoodIndustry.News: Wann hatten Sie Ihre erste Begegnung mit der Fabrik und den Musikinstrumenten?

Nicolae BâzganMeine erste Begegnung mit der Musikinstrumentenfabrik war am 15. Juni 1965, als ich als frischgebackener Ingenieur dem Holzindustrialisierungskombinat Reghin (CIL) zugeteilt wurde.

RdL: Was war der Anfang der Musikinstrumente in Reghin?

NBDie industrielle Herstellung von Musikinstrumenten aus Holz begann 1951 in Reghin, als nach sowjetischen Unterlagen die ersten 35 Geigen hergestellt wurden.

RdL: Wie sah der Weg der Fabrik von einer holzverarbeitenden Fabrik zum heutigen HORA aus?

NBDie Produktion von Instrumenten ist Jahr für Jahr gestiegen, begünstigt sowohl durch große Ressourcen an Resonanzholz als auch vor allem durch hochqualifizierte und disziplinierte Mitarbeiter. Im Jahr 1966 wurde die neue Fabrik mit einer Kapazität von 20.000 Musikinstrumenten in Betrieb genommen. Im Jahr 1970 wurde eine neue Fabrik mit einer Kapazität von 40.000 Instrumenten eingeweiht und 1980 eine weitere Fabrik mit einer Kapazität von 80.000 Instrumenten. 1967 wurde ich zum Leiter der Musikinstrumentenfabrik in der CIL ernannt, die inzwischen zur Holzverarbeitungsgesellschaft (IPL) geworden ist. 1990 wurde die IPL in AMIS umbenannt, und sowohl die IPL Reghin als auch die "Erbin" AMIS waren als kombiniertes Unternehmen tätig, das sowohl Möbel als auch Musikinstrumente herstellte. 1991 zog sich der Musikinstrumententeil von AMIS aus rein beruflichen Gründen zurück, und seither sind wir als HORA tätig und stellen Musikinstrumente aus Holz her (Geigen, Gitarren, Mandolinen, Bambales, Naiolas, Xylophone, Balalaiques, Unterrichtsinstrumente, Zubehör, Ersatzteile usw.). Bis heute haben wir über 4 320 000 Musikinstrumente hergestellt.

RdL: Was ist nun das wichtigste Produktionsmittel?

NBUnser Starinstrument ist die akustische Gitarre mit Vorverstärker und EQ (Equalizer).

RdL: Sie stellen eine beeindruckende Palette von Musikinstrumenten her. Welche besonderen Instrumente stellen Sie her?

NBZu den besonderen Instrumenten gehören Geigen, Bratschen, Violoncelli, Meisterkontrabässe, klassische Konzertgitarren, Meisternaiolen und das Cembalo, das komplexeste Instrument, das wir herstellen.

RdL: Was glauben Sie, warum sich Ihre Kunden für Sie entscheiden?

NBKunden bevorzugen uns in erster Linie wegen der Klangqualität und dann wegen des guten Preises, zu dem wir verkaufen. Unsere Fabrik ist derzeit die größte in Europa und ist auf dem ausländischen Markt gut bekannt.

RdL: Ich habe gehört, dass Sie auch Auftragsarbeiten für Künstler ausführen. Können Sie mir einige Namen von Künstlern nennen, für die Sie an Musikinstrumenten gearbeitet haben?

NBIch habe Streichinstrumente für Ion Voicu, George Iarosevici, Sile Dinicu, Mihai Constantinescu, Nicolae Botgros und Constantin Popescu gebaut.
Unter den Künstlern, für die ich Blasinstrumente gebaut habe, kann ich Gheorghe Zamfir, Radu Simion und Cornelia Tihon nennen.

RdL: Wie wählt man Holz für Musikinstrumente aus? Ist es je nach Instrument unterschiedlich? Was ist das Geheimnis des Klangs?

NBHolz für den Bau von Musikinstrumenten muss eine homogene Struktur aufweisen und frei von Mängeln sein.
Die Trocknung muss langsam erfolgen, um innere Spannungen zu vermeiden. Und noch etwas ist sehr wichtig: Um akustisch möglichst gut zu korrespondieren, muss es alt sein und die Jahresringe müssen möglichst regelmäßig sein.

RdL: Können zwei Geigen, die wir als identisch ansehen, unterschiedlich klingen?

NBKeine zwei Instrumente können jemals mit der gleichen Akustik gebaut werden, weil es eine Vielzahl von Faktoren gibt, die zur Resonanz des Instruments beitragen.

RdL: Gab es früher berühmte Geigenbauer, zum Beispiel Stradivarius? Haben wir sie?

NBDie Fabrik hat in den 65 Jahren ihres Bestehens viele Musikinstrumentenbauer hervorgebracht, von denen einige heute selbständig in den Werkstätten in Reghin arbeiten.

RdL: Wie würden Sie in einem Satz Ihre derzeitige Beziehung zur Fabrik und zu Musikinstrumenten zusammenfassen?

NBZuallererst fühle ich mich verpflichtet, meinen Eltern und Lehrern zu danken, die mich geformt und qualifiziert haben. Ich kann auch das Verständnis und die Freundlichkeit meiner Familie nicht übersehen, die mich dabei unterstützt hat, eine so große Leistung zu erbringen. Auch hier gilt der Grundsatz: 'Der Mensch heiligt den Ort'.

Mihaela Radu

Mihaela Radu ist Chemieingenieurin, hat aber eine Leidenschaft für Holz. Sie arbeitet seit mehr als 20 Jahren in diesem Bereich, wobei die Holzveredelung sie in dieser Zeit geprägt hat. Sie sammelte Erfahrungen in einem Forschungsinstitut, in ihrem eigenen Unternehmen und in einem multinationalen Konzern. Sie möchte ihre Erfahrungen kontinuierlich mit denjenigen teilen, die die gleiche Leidenschaft haben - und mehr.

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